Karriere als Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte: Ein umfassender Leitfaden
Einleitung
Die Rolle der Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA) ist in der modernen Apothekenlandschaft unverzichtbar. Als Schnittstelle zwischen Betriebswirtschaft und Pharmazie gewährleisten PKAs den reibungslosen Ablauf hinter den Kulissen einer Apotheke. Im Gegensatz zu Apothekern und Pharmazeutisch-technischen Assistenten liegt ihr Fokus weniger auf der medizinischen Beratung, sondern vielmehr auf Lagerverwaltung, Einkauf und Marketing. Dieser Artikel bietet einen detaillierten Überblick über die Ausbildung, den Berufsalltag und die Karrierechancen als PKA.
Was macht eine PKA?
PKAs sind hauptsächlich für die Warenwirtschaft in Apotheken zuständig. Sie kontrollieren Lagerbestände, organisieren den Einkauf von Arzneimitteln, nehmen Warenlieferungen entgegen und sorgen für eine fachgerechte Lagerung. Weiterhin gehören administrative Aufgaben und die Umsetzung von Marketingmaßnahmen zu ihrem Verantwortungsbereich. Kundenservice ist ebenfalls Teil ihres Aufgabenfeldes, wobei der Schwerpunkt auf der Beratung zu Nicht-Arzneimittelprodukten liegt.
Die PKA-Ausbildung: Ein Überblick
Zugangsvoraussetzungen
Es gibt keine gesetzlich festgelegten schulischen Voraussetzungen für die PKA-Ausbildung. Bewerber mit mittlerer Reife sind jedoch häufig bei Apothekenleitern gefragt. Wesentlich sind Soft Skills wie Organisationstalent, Zuverlässigkeit, Kommunikationsstärke und ein freundliches Auftreten. Ein Interesse an computergestützten Arbeitsprozessen ist ebenfalls von Vorteil.
Ausbildungsinhalte und -struktur
Die duale Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und findet sowohl in der Apotheke als auch in der Berufsschule statt. Wichtige Lernfelder umfassen Warenwirtschaft, Marketing, Verwaltungsaufgaben und den Umgang mit Kunden. Eine Verkürzung der Ausbildungszeit ist unter bestimmten Umständen möglich.
Gehalt während und nach der Ausbildung
Das Gehalt eines PKA-Azubis orientiert sich am Bundesrahmentarifvertrag für Apothekenmitarbeiter und variiert je nach Ausbildungsjahr zwischen 770 und 880 Euro brutto monatlich. Nach der Ausbildung hängt das Gehalt von der Berufserfahrung, der tariflichen Bindung des Arbeitgebers und weiteren Faktoren ab. Die Einstiegsgehälter liegen zwischen 2.093 und 2.512 Euro brutto monatlich, je nach Berufsjahr.
Berufsbild und Tätigkeitsfelder
PKAs übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben in der Apotheke, die von der Warenwirtschaft über Büroverwaltung bis hin zu Marketingaktivitäten reichen. Auch die Kundenberatung in bestimmten Produktbereichen sowie unterstützende Tätigkeiten im Labor gehören zu ihren Aufgaben.
Weiterbildung und Karrierechancen
Nach der Ausbildung bieten sich PKAs zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, um ihre Fachkenntnisse zu vertiefen oder in neue Bereiche wie Einkauf, Marketing oder sogar pharmazeutisch-technische Assistenz zu expandieren. Die Weiterbildung zum Handelsfachwirt oder zum Betriebswirt im Handel kann weitere Karrierewege eröffnen. Ein (Fach-)Abitur eröffnet zudem die Möglichkeit eines Studiums in Pharmazie, Pharmatechnik oder einem verwandten Feld.
Arbeitszeiten und Einsatzorte
PKAs finden hauptsächlich in öffentlichen Apotheken ihre Berufung, können aber auch im pharmazeutischen Großhandel, der Industrie oder Drogeriemärkten tätig sein. Die Arbeitszeiten richten sich in der Regel nach den Öffnungszeiten der Apotheke, wobei auch Wochenendarbeit möglich sein kann.
Fazit
Die Karriere als Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte bietet ein vielfältiges und verantwortungsvolles Aufgabengebiet im Gesundheitssektor. Durch die Kombination von kaufmännischem Wissen und pharmazeutischem Verständnis tragen PKAs wesentlich zum Erfolg einer Apotheke bei. Mit der richtigen Ausbildung und kontinuierlicher Weiterbildung eröffnen sich vielfältige Karrieremöglichkeiten in diesem spannenden Berufsfeld.