Arztsekretär/in
Die Rolle einer Arztsekretär/in
Arztsekretär/innen spielen eine entscheidende Rolle in medizinischen Einrichtungen, sei es in Praxen oder Kliniken. Ihr Hauptziel ist es, einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Angesichts der steigenden Komplexität im Gesundheitswesen sind gut ausgebildete Fachkräfte in verschiedenen Bereichen gefragt. Besonders der bürokratische Aufwand nimmt stetig zu. Arztsekretärinnen und Arztsekretäre entlasten das medizinische Personal, indem sie administrative Aufgaben übernehmen.
Die Aufgaben einer Arztsekretär/in
Arztsekretär/innen arbeiten in medizinischen Einrichtungen wie Praxen oder Krankenhäusern und übernehmen vielfältige Büro- und Assistenzaufgaben. Dazu gehören die Betreuung der Praxiskorrespondenz, Dokumentenmanagement, Weiterleitung dringender Angelegenheiten an die Ärzte, Pflege der Patientenakten und Abrechnungstätigkeiten. Sie organisieren auch die Terminvergabe und betreuen Patienten, indem sie Informationen aufnehmen und den Praxisablauf organisieren.
Ausbildung zur Arztsekretär/in
Der Beruf Arztsekretär/in ist kein eigenständiger anerkannter Ausbildungsberuf in Deutschland. Stattdessen kann dieser Titel im Rahmen einer beruflichen Weiterbildung erworben werden, beispielsweise zur Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen. Es gibt verschiedene Wege, um diesen Beruf zu ergreifen, wodurch Zugangsvoraussetzungen, Dauer, Aufbau und Abschlussbezeichnungen variieren können.
Weiterbildungsmöglichkeiten für Arztsekretär/innen
Die Weiterbildung zur Arztsekretär/in richtet sich oft an Personen mit medizinischem Vorwissen, die bereits eine Ausbildung absolviert haben, wie Medizinische/r Fachangestellte/r (MFA), Kaufmann/Kauffrau im Gesundheitswesen oder Assistent/in im Gesundheits- und Sozialwesen. Es gibt jedoch keine spezifischen Weiterbildungsvoraussetzungen, und auch ein bestimmter Schulabschluss ist nicht erforderlich. Neben medizinischem Wissen sind gute Deutschkenntnisse und präzise Kommunikationsfähigkeiten für den Beruf wichtig.
Ausbildungsinhalte und -dauer
Die Weiterbildung zur Arztsekretär/in beinhaltet eine breite Palette von Inhalten, darunter Praxismanagement, Buchführung, Umgang mit Computern und Programmen, Anatomie und Physiologie sowie Wirtschafts- und Rechtskunde. Während der Weiterbildung erlernen die Studierenden alles über die Planung, Steuerung und Organisation betrieblicher Prozesse. Dies umfasst die Steuerung von Qualitätsmanagementprozessen, die Gestaltung von Schnittstellen und Projekten, die Steuerung und Überwachung von betriebswirtschaftlichen Prozessen und Ressourcen, Personalführung sowie Planung und Durchführung von Marketingmaßnahmen.
Die Dauer der Weiterbildung zur Arztsekretär/in variiert je nach Anbieter und kann von wenigen Wochen bis zu einem Jahr oder länger betragen.
Ausbildungsorte und -abschluss
Die Weiterbildungskurse zur Arztsekretär/in werden an Fachschulen vor Ort oder als Online-Fernkurse angeboten. Es gibt auch Studiengänge an Universitäten oder im Online-Format.
Es ist vorteilhaft, wenn die Weiterbildung mit einer IHK-Prüfung abschließt, beispielsweise zur staatlich geprüften Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen. Ein solcher Abschluss verbessert in der Regel die Jobchancen im Vergleich zu anderen nicht staatlich geprüften Abschlüssen.
Perspektiven nach der Ausbildung
Arbeitgeber haben unterschiedliche Erwartungen, wenn sie Arztsekretär/innen suchen. Eine abgeschlossene anerkannte Berufsausbildung im Gesundheitswesen oder eine bestandene offizielle IHK-Prüfung wirken sich jedoch in der Regel positiv auf die Jobsuche aus. Einsteiger/innen in den Beruf können auf gute Zukunftsaussichten hoffen, da der administrative Aufwand in Arztpraxen und Krankenhäusern tendenziell steigt.
Gehalt als Arztsekretär/in
Während der Weiterbildungszeit als Arztsekretär/in gibt es in der Regel keine Vergütung, da diese Weiterbildungen nicht dem Berufsausbildungsgesetz unterliegen. Viele Weiterbildungen und Fernstudiengänge können jedoch berufsbegleitend durchgeführt werden, sodass die reguläre Vergütung im aktuellen Job weiterhin erhalten bleibt und die Weiterbildung finanziert werden kann.
Das Gehalt als ausgebildete/r Arztsekretär/in in Deutschland variiert. Das mittlere Entgelt (Median) liegt laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit bei 3.342 Euro. Die Gehaltsspanne reicht von rund 2.600 bis 4.000 Euro und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Bundeslandes, der Einrichtung und der Berufserfahrung.
Arztsekretär/in – Aufgaben im Arbeitsalltag
Die täglichen Aufgaben eines/einer Arztsekretärs/in umfassen hauptsächlich allgemeine Assistenz- und Büroaufgaben sowie kaufmännisch-verwaltende Tätigkeiten. In größeren Betrieben gibt es oft eine klare Arbeitseinteilung, während in kleineren Arztpraxen eine breitere Palette von Aufgaben erledigt werden muss. In kleinen Praxen können Arztsekretäre/-innen mit medizinischem Grundwissen auch eine Doppelfunktion als Arzthelfer/in und Verwaltungsangestellte/r übernehmen und sind täglich in direktem Kontakt mit den Patienten/-innen. In größeren Einrichtungen kann die Arbeit hauptsächlich auf das Büro oder Hinterzimmer beschränkt sein und nur wenig oder keinen direkten Patientenkontakt beinhalten.
Dokumentationsarbeit
Als Arztsekretär/in sind Sie für die Patientendokumentation verantwortlich, oft mit Hilfe von elektronischen Praxisverwaltungssystemen. Sie legen Krankenakten und Patientenakten an, erfassen persönliche Daten sowie die bisherige Krankengeschichte von neuen Patienten/-innen und verfassen bei Bedarf Arzt- und Überweisungsschreiben sowie Befunde und Krankheitsschreiben nach ärztlichem Diktat oder Stichwortprotokoll.
Korrespondenz
Die Korrespondenz nimmt einen Großteil des Arbeitsalltags ein. Dies umfasst nicht nur die Kommunikation mit den Patienten/-innen, sondern auch den Kontakt mit Behörden, Berufsorganisationen oder Pharmareferenten/-innen. Arztsekretäre/-innen beantworten E-Mails sowie telefonische oder persönliche Anfragen.
Abrechnungsarbeit
Arztsekretäre/-innen überwachen und bearbeiten die Zahlungsvorgänge, einschließlich Abrechnungen mit Krankenkassen und anderen Kostenträgern. Sie erstellen auch Kostenpläne und führen Quartalsabrechnungen durch.
Terminkoordination
Als Arztsekretär/in kümmern Sie sich um die Terminplanung in der Praxis. Sie vereinbaren Termine telefonisch oder persönlich in der Praxis und tragen sie in den Terminplan ein. Währenddessen erfragen Sie das Anliegen der Patienten/-innen, um die Dauer und Dringlichkeit des Termins einschätzen zu können.
Patientenempfang und -betreuung
Arztsekretäre/-innen bereiten die Praxisräume für den Empfang der Patienten/-innen vor und empfangen diese. Sie sind die ersten Ansprechpartner/innen beim Betreten der Praxis und können nach der ärztlichen Untersuchung Rezepte ausstellen. Darüber hinaus können sie Informationen zu individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) bereitstellen.
Weitere Aufgaben
Arztsekretäre/-innen überwachen den Praxisbedarf und das Praxiszubehör. Bei Bedarf kümmern sie sich um die Bestellung und Bezahlung von Materialien.
Arztsekretär/in – Arbeitszeiten
Arztsekretär/innen haben in der Regel geregelte Arbeitszeiten, die den üblichen Öffnungszeiten im Gesundheitswesen entsprechen. Die Mehrheit arbeitet in Vollzeit, aber Teilzeitarbeit ist ebenfalls möglich.
Arztsekretär/in – Wo kann gearbeitet werden?
Arztsekretär/innen finden Beschäftigung in hausärztlichen und fachärztlichen Praxen, Kliniken und Krankenhäusern, medizinischen Versorgungszentren (MVZ), bei Krankenversicherungen oder Gesundheitsämtern.
Arztsekretär/in – Weiterbildungsmöglichkeiten
Es gibt verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten für Arztsekretär/innen in Bereichen wie Praxismanagement, Abrechnung und Buchführung im Gesundheitswesen, Medizinische Dokumentation, Bürotechnik oder kommunikative Kompetenz. Alternativ ist auch ein Studium möglich, zum Beispiel in den Fachrichtungen Gesundheitsmanagement oder Gesundheitsökonomie. Mit solchen Weiterbildungen oder Studiengängen können Sie Ihre Karriere als Arztsekretär/in vorantreiben und Ihr Gehalt verbessern.
Arztsekretär/in – Gehalt im weiteren Berufsleben
Das Gehalt als ausgebildete/r Arztsekretär/in in Deutschland variiert je nach verschiedenen Faktoren. Das mittlere Entgelt (Median) liegt laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit bei 3.342 Euro. Die Gehaltsspanne reicht von rund 2.600 bis 4.000 Euro und hängt von Faktoren wie dem Bundesland, der Einrichtung und der Berufserfahrung ab.
Arztsekretärin Gehalt
Das Gehalt kann auch von anderen Faktoren wie Alter, Art der Weiterbildung und Abschluss beeinflusst werden. Weitere Informationen zum Gehalt als Arztsekretärin finden Sie in unserem Artikel "Arztsekretärin Gehalt".
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