Diabetologe/-in: Weiterbildung
Voraussetzungen
Die Weiterbildung zum/r Diabetologen/in konzentriert sich auf die Ätiologie, Prophylaxe und Therapie von Diabetes mellitus, insbesondere Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Sie befasst sich auch mit genetischen, bauchspeicheldrüsenbedingten und hormonellen Diabetesformen wie Schwangerschaftsdiabetes.
Diabetologen/in sind in der Regel Internisten/innen mit spezieller Diabetesausbildung. In Deutschland variieren die Anforderungen je nach Bundesland, und oft sind auch Endokrinologen/innen berechtigt, sich zur/m Diabetologen/in weiterzubilden. Die erworbene Expertise erfordert eine spezielle Weiterbildung.
Voraussetzungen für die Weiterbildung
Die Zusatzweiterbildung zur/m Diabetologen/in unterliegt landesspezifischen Regulierungen, aber die grundlegenden Voraussetzungen sind weitgehend ähnlich. Die Bundesärztekammer hat eine Musterweiterbildungsordnung erstellt, die in den meisten Ländern gilt:
- 24 Monate Facharztausbildung in Diabetologie oder alternativ 12 Monate nach Abschluss der Facharztausbildung.
Formale Voraussetzungen umfassen ein abgeschlossenes Humanmedizinstudium und eine Facharztanerkennung in Innerer Medizin, Allgemeinmedizin oder Kinder- und Jugendmedizin. Persönlich sollten angehende Diabetologen/innen ein Interesse an verschiedenen Diabetes-Typen und Empathie für Patienten/innen zeigen. Da die Diabetologie interdisziplinär ist, sind flexible Denkfähigkeiten und Fachwissen in verschiedenen Bereichen gefragt.
Dauer der Weiterbildung
Die Weiterbildung zur/m Diabetologen/in dauert je nach Modell 12 bis 24 Monate. Die Wahl des Zeitmodells hängt von den individuellen Präferenzen ab.
Zeitmodelle:
- 24 Monate während der Facharztausbildung
- 12 Monate nach Abschluss der Facharztausbildung
Inhalte der Weiterbildung
Die Weiterbildungsinhalte zur/m Diabetologen/in umfassen allgemeine und fachübergreifende Themen, darunter:
- Differenzialdiagnose von Diabetes mellitus bei Erwachsenen und Kindern
- Medikamentöse Diabetesbehandlung und Arzneimittelinteraktionen
- Diabetologische Notfallversorgung
- Prävention
- Psychosoziale Auswirkungen von Diabetes
Spezifische Inhalte variieren je nach Fachrichtung:
- Insulintherapie bei Typ-1-Diabetes
- Behandlung von Begleit- und Folgeerkrankungen
- Therapie von Schwangerschaftsdiabetes
- Genetische und immunologische Hintergründe von Diabeteserkrankungen
Anerkennung der Weiterbildung
Die Anerkennung als Diabetologe/in erfordert die Vorlage einer Facharzturkunde und eines Weiterbildungszeugnisses zur Prüfung der Vollständigkeit. Nach erfolgreicher Prüfung darf der Titel "Diabetologe/in" geführt werden.
Kosten und Abrechnung der Weiterbildung
Die Kosten für die Diabetologen-Weiterbildung betragen in der Regel etwa 1.450 Euro. Unter bestimmten Bedingungen können diese Ausgaben steuerlich absetzbar sein. Während der Weiterbildung erhalten Ärzte/innen der Endokrinologie und Diabetologie ein Gehalt zwischen 6.196 und 8.078 Euro pro Monat.
Gehalt
Angestellte Ärzte/innen in den Fachgebieten Endokrinologie und Diabetologie verdienen monatlich zwischen 7.000 und 12.000 Euro, abhängig von Einrichtung und Bundesland. Abzüge variieren je nach Gehalt und Familienstand, aber sie liegen in der Regel zwischen 40 und 50 Prozent.
Aufgaben im Berufsalltag
Diabetologen/innen arbeiten in Kliniken und Praxen, diagnostizieren und behandeln Diabeteserkrankungen sowie damit zusammenhängende Gesundheitsprobleme. Sie beraten Diabetiker/innen bei der Insulindosierung, behandeln Stoffwechselstörungen und führen Vorsorgeuntersuchungen durch.
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten variieren je nach Arbeitsvertrag und Einrichtung. Diabetologen/innen können flexible Arbeitszeiten haben, ähnlich wie Büroangestellte, oder bei Krankenhausaufenthalten Nachtdienste übernehmen.
Einsatzorte
Da Diabetes weit verbreitet ist, finden Diabetologen/innen in verschiedenen medizinischen Einrichtungen Stellen, darunter Krankenhäuser, Privatpraxen, -kliniken und spezialisierte Praxen. Sie arbeiten oft in interdisziplinären Teams, um alle Aspekte von Diabetes zu behandeln.
Passende Stellenangebote
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