Palliative Care: Weiterbildung
Voraussetzungen für die Palliative-Care-Weiterbildung
Die Arbeit in der Palliativpflege ist eine anspruchsvolle und spezialisierte Aufgabe, die bestimmte Voraussetzungen erfordert:
- Abgeschlossene Ausbildung in Gesundheits- und Krankenpflege oder Altenpflege
- Mindestens zwei Jahre Berufserfahrung innerhalb der letzten acht Jahre
- Einige Weiterbildungseinrichtungen bieten auch Fortbildungen für Personen mit ähnlichen Qualifikationen, wie Kinderkrankenpfleger/innen, Heilerzieher/innen oder Sozialarbeiter/innen, an.
- Persönliche Eigenschaften wie exzellente Kommunikationsfähigkeiten, Einfühlungsvermögen, Respekt für kulturelle und spirituelle Unterschiede, sowie die Fähigkeit, Arbeit und Privatleben zu trennen.
Was ist Palliativpflege?
Palliativpflege ist ein ganzheitlicher Ansatz, der sich auf die Versorgung und Betreuung unheilbar kranker und sterbender Menschen konzentriert. Dieser Bereich umfasst neben der Palliativpflege auch die Palliativmedizin und die Hospizarbeit. Das Hauptziel besteht darin, die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu verbessern, Schmerzen zu lindern und emotionalen Beistand zu leisten.
Ablauf und Inhalt der Palliative-Care-Weiterbildung
Die Palliative-Care-Weiterbildung erfolgt in der Regel berufsbegleitend und vermittelt ein breites Spektrum an Wissen und Fähigkeiten. Der genaue Ablauf kann je nach Bildungseinrichtung variieren, aber die meisten folgen einem ähnlichen Lehrplan:
- Medizinisch-pflegerische Grundlagen
- Psychosoziale Betreuung
- Teamarbeit und Selbstfürsorge
- Grundlagen der Palliativmedizin
- Neueste Erkenntnisse in der Schmerzmedizin
- Rechtliche und organisatorische Aspekte
- Religiöse, kulturelle und ethische Überlegungen
- Stressbewältigung und Strategien zur Bewältigung von Belastungen
- Symptommanagement
- Begleitung und Unterstützung der Angehörigen
- Behandlungskonzepte und Sterberituale
Dauer der Palliative-Care-Weiterbildung
Die Dauer der Weiterbildung beträgt in der Regel mindestens 160 Lehrstunden, kann aber je nach Bildungseinrichtung und Studienmodus variieren. Die meisten Programme erstrecken sich über einen Zeitraum von sechs Monaten bis zu zwei Jahren, abhängig davon, ob sie in Vollzeit oder Teilzeit absolviert werden.
Aufgaben in der Palliativpflege
Die Aufgaben von Palliativpflegekräften sind vielfältig und hängen von den individuellen Bedürfnissen der Patienten und dem Arbeitsort ab. Zu den typischen Aufgaben gehören:
- Verabreichung von Medikamenten zur Schmerzlinderung in Absprache mit Ärzten/innen
- Gesprächsberatung, um die Wünsche und Sorgen der Patienten zu verstehen und zu unterstützen
- Organisatorische Aufgaben, wie die Koordination von Medikamenteneinnahme und wichtigen Terminen, insbesondere in der ambulanten Pflege
Anerkennung der Palliative-Care-Weiterbildung
In Deutschland gibt es noch keine bundesweit einheitliche Anerkennung für Palliativpflege. Daher erhalten Absolventen nach erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung ein Zertifikat von ihrer jeweiligen Bildungseinrichtung. Es gibt jedoch einige Kriterien, die bei der Auswahl einer seriösen Weiterbildung berücksichtigt werden sollten:
- Mindestens 160 Lehrstunden
- Anerkennung durch renommierte Organisationen wie die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP)
- Ein Lehrplan, der sich am Curriculum Palliative Care von M. Kern, M. Müller und K. Aurnhammer orientiert
Kosten und Abrechnung der Weiterbildung
Die Kosten für die Palliative-Care-Weiterbildung variieren je nach Bundesland und Dauer des Programms. In der Regel liegen sie zwischen 1.000 und 2.500 Euro. Es ist ratsam, verschiedene Angebote zu vergleichen und sorgfältig zu recherchieren, bevor man sich für eine Weiterbildung entscheidet.
Gehalt in der Palliativpflege
Die Gehaltsaussichten in der Palliativpflege hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Arbeitgeber und das Bundesland. Da es keinen Tarifvertrag gibt, variiert das Gehalt oft stark. Im Durchschnitt verdienen Pflegekräfte in öffentlichen und privaten Einrichtungen der Palliativversorgung zwischen 3.000 und 4.000 Euro brutto monatlich.
Einsatzorte für Palliativpfleger/innen
Palliativpflegekräfte arbeiten an verschiedenen Orten, darunter Palliativstationen in Krankenhäusern, Altenheime, Hospize und ambulante Pflegedienste. Sie können auch Patienten in deren Zuhause begleiten und unterstützen.
Passende Stellenangebote nach der Palliativ-Weiterbildung
Besuchen Sie unsere Website MEDEXCARE, um eine große Auswahl an Stellenangeboten im medizinischen Bereich zu finden, einschließlich Hospizstellen, Fachkraft-Palliative-Care-Jobs und Onkologe-Stellenangebote.