Pflegeplanung schreiben
Pflegeplanung schreiben
Für eine Pflegefachkraft hat der Pflegeplan eine sehr hohe Bedeutung: Er bietet eine strukturierte Anleitung, um Qualität, Sicherheit und Routine in der Pflege zu gewährleisten. Die Erstellung eines Pflegeplans sollte daher ein grundlegendes Werkzeug für alle Pflegefachkräfte sein, um sicherzustellen, dass der/die Gepflegte die bestmögliche medizinische Versorgung erhält.
Definition: Pflegeplanung
Die Pflegeplanung bezeichnet den Prozess der Erstellung eines strukturierten Plans für die notwendigen pflegerischen Maßnahmen einer Patientin oder eines Patienten. Das Ziel der Planung besteht darin, eine individuell abgestimmte Versorgung sicherzustellen.
Das Ergebnis ist eine Dienstanweisung, die von ausgebildeten Pflegefachkräften genutzt werden kann, um eine professionelle Pflege zu gewährleisten. Der Pflegeplan kann auch während des Behandlungsverlaufs zur Überprüfung der Ziele verwendet werden.
Pflegeplanung schreiben
Es gibt verschiedene Modelle zur Aufstellung eines Pflegeplans, die anhand festgelegter Kriterien eine erste Einschätzung ermöglichen. Diese Konzepte gliedern die Pflegeplanung in der Regel in verschiedene Stufen oder Kategorien, um eine Orientierung bei der Erstellung zu bieten. Zu den am häufigsten verwendeten Systemen gehören die folgenden beiden:
Die Schweizer Ordensschwester Liliane Juchli legte den Standard für die deutschsprachige Pflege fest und griff dabei auf täglich Routinen zurück. Ihr Konzept bietet eine gut gegliederte Basis und Übersicht für die Erstellung einer Pflegeplanung, je nachdem, in welchem der zwölf Bereiche Hilfe notwendig ist:
1. Wachzustand und Schlafen
2. Bewegung
3. Waschen und Ankleiden
4. Essen und Trinken
5. Ausscheiden
6. Regulation der Körpertemperatur
7. Atmung
8. Verantwortung für die eigene Sicherheit
9. Beschäftigung, Zeitgestaltung
10. Kommunikation
11. Einnahme einer sozialen Rolle
12. Sinn im Leben und im Sterben
Pflegeprozess nach Fiechter und Meier
Bei diesem Pflegeprozess soll die Pflegeplanung in einem standardisierten sechsstufigen Schema erfolgen:
1. Erfassen von Patientendaten und Informationen zur aktuellen Gesundheitslage
2. Identifizieren von Problemen in der momentanen Versorgungssituation
3. Festlegen von Pflegezielen
4. Planen der durchzuführenden Pflegemaßnahmen
5. Umsetzen des erarbeiteten Pflegeplans
6. Überprüfen der angestrebten Wirkung und gegebenenfalls Anpassen von Schritt 2 und 3
Unterteilung in Aktivitäten des täglichen Lebens
Pflegeplanung – Durchführung
Normalerweise beginnt die Pflegeplanung mit der Aufstellung der vorhandenen Diagnosen und Probleme, die dann mit allen verfügbaren Ressourcen und dem tatsächlichen Pflegebedarf abgeglichen werden.
Daraus können die Pflegekräfte Ziele für die Pflege ableiten und auf Basis des angestrebten Soll-Zustandes konkrete Maßnahmen festlegen. Im Folgenden werden die einzelnen Schritte und ihre Durchführung näher erläutert.
Diagnosen und Probleme
Im Allgemeinen bezieht sich der Begriff "Pflegediagnose" auf die Reaktion einer Person auf eine bestehende oder mögliche gesundheitliche Störung. Im Gegensatz zu einer Krankheitsdiagnose ist diese jedoch nicht statisch und unveränderlich bis zur Genesung.
Stattdessen handelt es sich um ein dynamisches Konzept, das im Verlauf der Pflege jederzeit angepasst werden kann (und muss). Zu Beginn der Pflegeplanung sollten Gesundheits- und Krankenpfleger/innen nicht nur die gegenwärtigen Pflegeprobleme berücksichtigen, sondern auch potenzielle zukünftige Herausforderungen in Betracht ziehen, die durch eine professionelle Betreuung durch Fachkräfte verhindert werden können.
Neben dem Gesundheitszustand des/der Patienten/-in sollten auch andere Faktoren wie das soziale oder familiäre Umfeld bei diesem Teil der Pflegeplanung berücksichtigt werden.
Im ersten Schritt der Pflegeplanung geht es darum, die verfügbaren Ressourcen für die geplante Versorgung zu ermitteln. Dabei wird zwischen internen und externen Faktoren unterschieden. Externe Ressourcen umfassen das zur Verfügung stehende Personal sowie das finanzielle Budget, während interne Faktoren die persönlichen Eigenschaften der Beteiligten, wie beispielsweise der/die Pflegende und der/die zu Pflegende, berücksichtigen.
Im zweiten Schritt geht es um die Ermittlung des Pflegebedarfs. Hierbei wird festgestellt, in welchen Bereichen der/die zu Pflegende Unterstützung benötigt, um eine professionelle und qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten. In Deutschland wird dieser Schritt durch das System der Pflegegrade erleichtert, bei dem der medizinische Dienst der Krankenkassen im Rahmen eines Hausbesuchs ein entsprechendes Gutachten erstellt und die Zuordnung zu einem der fünf Grade vornimmt.
Zum Abschluss der Pflegeplanung geht es darum, konkrete Maßnahmen festzulegen. Hierbei werden die Ergebnisse des Vergleichs zwischen der aktuellen Situation und dem angestrebten Zielzustand berücksichtigt und individuelle Bedürfnisse des/der Patienten/-in einbezogen. Eine klare - präzise Formulierung der Maßnahmen ist hierbei äußerst wichtig, da sie als Handlungsanweisungen für die Pflegekräfte dienen werden. Daher müssen die Anweisungen klar und gut verständlich verfasst werden, um eine professionelle und korrekte Umsetzung sicherzustellen.
Zusammenfassung
Die Erstellung einer Pflegeplanung bildet die Basis für eine effektive Patientenpflege. Obwohl das Schreiben der Planung Zeit in Anspruch nimmt, ist es definitiv lohnenswert. Als Gesundheits- und Krankenpfleger/in kann man auf diese Weise dem/der Gepflegten eine optimale und individuell angepasste Versorgung auch über einen längeren Zeitraum hinweg ermöglichen.