Was verdient man in der ambulanten Pflege?
Ein Überblick über Gehalt, Vorteile und Einflussfaktoren
Der Wunsch, im eigenen Zuhause alt zu werden, ist für viele Menschen von großer Bedeutung. Ambulante Pflegedienste ermöglichen Pflegebedürftigen genau das: Sie bieten Unterstützung im Alltag, ohne dass ein Umzug in eine stationäre Einrichtung nötig wird. Doch wie attraktiv ist der Beruf für dich als Pflegefachkraft? In diesem Artikel erfährst du, was du in der ambulanten Pflege verdienen kannst, welche Vorteile der Job bietet und welche Faktoren dein Gehalt positiv beeinflussen.
1. Vorteile der ambulanten Pflege gegenüber stationärer Pflege
Keine Nachtdienste
In der ambulanten Pflege arbeitest du hauptsächlich in Früh- und Spätschichten. Nachtdienste entfallen meistens, da die Pflegebedürftigen nachts von Angehörigen betreut werden.
Hohe Wertschätzung
Du bist oft der soziale Kontakt für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und wenig Besuch erhalten. Deine Arbeit wird daher mit großer Dankbarkeit und Anerkennung belohnt.
Individuelle Betreuung
Du betreust deine eigenen Klient
2. Gehalt in der ambulanten Pflege
Laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit liegt das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt für Pflegekräfte im ambulanten Dienst bei etwa 3.367 Euro. Zum Vergleich: In der gesamten Pflegebranche verdienen Gesundheits- und Krankenpfleger
durchschnittlich 3.807 Euro, also rund 440 Euro mehr.Pflegemindestlohn als Richtwert
Seit dem 1. Mai 2023 gilt ein Pflegemindestlohn von 17,65 Euro pro Stunde für ausgebildete Fachkräfte. Ab dem 1. Dezember 2023 steigt dieser auf 18,25 Euro pro Stunde. Dieser Mindestlohn ist auch für private Pflegeeinrichtungen verbindlich.
Gehalt für Pflegehilfskräfte
Als Pflegehelfer
3. Einflussfaktoren auf dein Gehalt
1. Größe des Pflegedienstes
Größere Unternehmen können oft höhere Gehälter und zusätzliche Leistungen wie betriebliche Altersvorsorge oder Weiterbildungen anbieten.
2. Regionale Unterschiede
Dein Verdienst kann je nach Bundesland variieren. Beispielsweise verdienen Pflegekräfte in Bayern durchschnittlich mehr als in Nordrhein-Westfalen.
3. Berufserfahrung
Mit zunehmender Erfahrung steigt in der Regel auch dein Gehalt. Langjährige Mitarbeitende haben oft bessere Verdienstmöglichkeiten.
4. Zusatzqualifikationen
Fort- und Weiterbildungen können dein Gehalt positiv beeinflussen. Spezialisiert ausgebildete Pflegekräfte sind sehr gefragt und werden besser bezahlt.
5. Zuschläge
Für Wochenend- und Feiertagsarbeit kannst du Anspruch auf Zuschläge haben. Kläre dies im Arbeitsvertrag oder sprich es in Gehaltsverhandlungen an.
6. Verantwortungsbereiche
Übernimmst du zusätzliche Aufgaben wie Teamleitung oder die Einarbeitung neuer Mitarbeiter
7. Verhandlungsgeschick
In privaten Pflegeeinrichtungen hast du oft Spielraum bei Gehaltsverhandlungen. Bereite dich gut vor und argumentiere mit deinen Qualifikationen und Erfahrungen.
4. Vergleich: Ambulante vs. stationäre Pflege
Kriterien | Ambulante Pflege | Stationäre Pflege |
---|---|---|
Gehalt | Durchschnittlich etwas niedriger | Tendenziell höher, oft Tarifbindung |
Arbeitszeiten | Meist keine Nachtdienste | Schichtdienst, inklusive Nacht- und Wochenenddiensten |
Arbeitsumfeld | Eigenständiges Arbeiten, Hausbesuche | Arbeit im Team innerhalb einer Einrichtung |
Beziehung zu Patient | Enge, persönliche Bindung durch regelmäßige Besuche | Wechselnde Patient, weniger individuelle Betreuung |
Karrieremöglichkeiten | Aufstiegschancen in größeren Diensten vorhanden | Oft mehr Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten |
5. Tipps für deine Jobsuche
- Informiere dich über lokale Gehälter: Nutze Plattformen wie die Bundesagentur für Arbeit oder Arbeitgeber-Bewertungsseiten.
- Vergleiche Arbeitgeber: Achte nicht nur auf das Gehalt, sondern auch auf Zusatzleistungen und Arbeitsbedingungen.
- Weiterbildung nutzen: Investiere in Fortbildungen, um deine Qualifikationen zu erweitern.
- Netzwerken: Tausche dich mit Kollegaus, um von deren Erfahrungen zu profitieren.
- Vertragsdetails prüfen: Kläre Fragen zu Zuschlägen, Überstunden und Zusatzleistungen vor Vertragsunterschrift.
6. Fazit
Die ambulante Pflege bietet dir die Möglichkeit, Pflegebedürftige individuell in ihrem Zuhause zu betreuen und dabei eine enge Beziehung aufzubauen. Obwohl das Gehalt tendenziell etwas niedriger ist als in der stationären Pflege, kannst du durch gezielte Strategien und Verhandlungen dein Wunschgehalt erreichen. Berücksichtige bei deiner Entscheidung sowohl finanzielle Aspekte als auch Arbeitsbedingungen und persönliche Präferenzen. Mit der richtigen Wahl kannst du einen erfüllenden Beruf ausüben, der von hoher Wertschätzung geprägt ist.
7. Quellen
- Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
- Pflegemindestlohn – Informationen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales
- Zentrum für Qualität in der Pflege – Studien und Umfragen
- Gehalt.de – Gehaltsübersichten für Pflegeberufe
- Verdi – Informationen zu Tarifverträgen in der Pflege
Hinweis: Die Angaben in diesem Artikel wurden sorgfältig recherchiert. Dennoch können sich Gehaltszahlen und gesetzliche Regelungen ändern. Informiere dich daher immer auch bei offiziellen Stellen oder direkt bei potenziellen Arbeitgebern über die aktuell gültigen Konditionen.
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