So verhandelst du als Pflegekraft dein Gehalt erfolgreich
Als Pflegekraft ist es entscheidend, den eigenen Marktwert zu kennen und diesen in Gehaltsverhandlungen erfolgreich zu vertreten. Der Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal ist in Deutschland so hoch wie nie zuvor, und das bietet dir gute Chancen, dein Gehalt zu verbessern. Hier erfährst du, wie du clever recherchierst, dich vorbereitest und was du in Gehaltsgesprächen beachten solltest.
Der richtige Zeitpunkt: Gute Chancen auf Gehaltserhöhung
Die Arbeitsmarktsituation für Pflegekräfte in Deutschland hat sich stark verbessert. Laut dem Pflegereport des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sind deutschlandweit über 300.000 Pflegekräfte gesucht, und bis 2030 wird dieser Bedarf weiter steigen. Diese hohe Nachfrage nach Fachkräften gibt dir als Pflegekraft einen klaren Vorteil bei Gehaltsverhandlungen, besonders wenn du spezifische Qualifikationen mitbringst.
Tipp: Wenn du deine Gehaltsvorstellungen in einem Vorstellungsgespräch oder Jahresgespräch ansprichst, ist das derzeitige Pflegedefizit ein starkes Argument. Arbeitgeber wissen um die Schwierigkeiten, gut qualifizierte Fachkräfte zu finden.
Recherchieren statt raten: Realistische Gehaltsvorstellungen
Eine gründliche Recherche ist der Schlüssel, um realistische Gehaltsvorstellungen zu entwickeln. Pauschale Schätzungen bringen dich nicht weiter. Für Pflegekräfte hängt das Gehalt von mehreren Faktoren ab, unter anderem von:
- Berufserfahrung: Je mehr Jahre du im Beruf hast, desto höher sollte dein Gehalt ausfallen.
- Zusatzqualifikationen: Fachweiterbildungen, wie in der Intensivpflege oder Anästhesie, erhöhen deinen Wert.
- Region: In großen Städten und Ballungsräumen wie München, Frankfurt oder Hamburg sind die Gehälter häufig höher als in ländlichen Regionen.
- Arbeitgeber: Private Kliniken oder spezialisierte Pflegeeinrichtungen zahlen oft besser als öffentliche Krankenhäuser oder Pflegeheime.
Verwende Online-Plattformen wie medexcare.de, um Stellenangebote zu vergleichen und ein Gefühl dafür zu bekommen, was andere Pflegekräfte in ähnlichen Positionen verdienen. Auch Gehaltsrechner wie der Stepstone-Gehaltsplaner helfen dir, eine realistische Gehaltsrange zu ermitteln.
Der Markt für Pflegekräfte: Hohe Nachfrage, höheres Gehalt
Die steigende Nachfrage nach qualifizierten Pflegekräften gibt dir eine ausgezeichnete Verhandlungsposition. Laut dem Statistischen Bundesamt haben Pflegekräfte in den letzten Jahren signifikante Gehaltssteigerungen erlebt, insbesondere in Bereichen wie der Intensivpflege oder Altenpflege. Pflegekräfte in Deutschland verdienen im Schnitt zwischen 35.000 und 45.000 Euro brutto pro Jahr, abhängig von der Region und der Spezialisierung.
Wie du dein Gehalt clever aushandelst
- Vorbereitung ist alles: Informiere dich vorab über die Gehälter in deiner Region und Branche. Du solltest wissen, welche Gehälter bei deiner Berufserfahrung und deinen Qualifikationen üblich sind.
- Kenne deinen Wert: Qualifikationen und Spezialisierungen sind ein großes Plus. Wenn du beispielsweise in der Altenpflege arbeitest und eine Weiterbildung in Wundmanagement absolviert hast, kannst du dies in die Verhandlung einbringen.
- Bleibe selbstbewusst: Viele Pflegekräfte unterschätzen ihren Wert auf dem Arbeitsmarkt. Du leistest einen wichtigen Beitrag im Gesundheitswesen, und dein Gehalt sollte das widerspiegeln. Wenn du deinen Wert kennst, trittst du selbstbewusster auf.
Tipp: Nutze in der Verhandlung konkrete Beispiele aus deinem Arbeitsalltag, um deine Leistungen und Erfolge zu belegen. Arbeitgeber schätzen es, wenn du deine Argumente auf Fakten stützt.
Gehaltsverhandlung: Die richtige Strategie
In der Pflegebranche ist es nicht unüblich, dass Arbeitgeber Gehälter nach Tarif zahlen, etwa im öffentlichen Dienst. Doch auch wenn das Grundgehalt tariflich geregelt ist, gibt es immer Spielraum für Verhandlungen – sei es bei Zuschlägen, Sonderzahlungen oder in privaten Einrichtungen, die oft flexibler sind.
- Argumentiere sachlich: Nenne keine übertriebenen Gehaltsvorstellungen, sondern orientiere dich am realistischen Marktniveau. Eine Spanne von 5.000 bis 10.000 Euro bietet dir Flexibilität.
- Verhandlungsspielraum ausschöpfen: Viele Arbeitgeber haben Spielraum, um Boni, Weiterbildungen oder zusätzliche Urlaubstage anzubieten. Diese Leistungen können genauso wertvoll sein wie eine direkte Gehaltserhöhung.
- Verhandle Benefits: Wenn eine direkte Gehaltserhöhung schwierig ist, frage nach anderen Vorteilen wie Fortbildungen, Fahrtkostenzuschüssen oder einer betrieblichen Altersvorsorge.
Wichtige Argumente: Deine Qualifikationen sind Gold wert
Pflegekräfte, die zusätzliche Qualifikationen erworben haben, können deutlich bessere Gehälter verhandeln. Zu den gefragtesten Weiterbildungen zählen:
- Intensivpflege
- Palliativpflege
- Gerontopsychiatrische Pflege
- Pflegemanagement
Diese Spezialisierungen erhöhen nicht nur deine Chancen auf gut bezahlte Positionen, sondern machen dich auch in der Verhandlung stärker. Arbeitgeber schätzen Fachwissen, das über die Grundausbildung hinausgeht, und sind eher bereit, dafür höhere Gehälter zu zahlen.
Tipp: Erwähne in der Verhandlung, welche Weiterbildungen du in Zukunft anstrebst, und bitte deinen Arbeitgeber um Unterstützung – sei es finanziell oder durch Freistellung.
Gehaltsverhandlungen für Pflegekräfte in der Praxis
Pflegekräfte, die gut vorbereitet in eine Gehaltsverhandlung gehen, haben wesentlich bessere Chancen auf Erfolg. Laut einer Erhebung von medexcare.de haben Fachkräfte mit Zusatzqualifikationen bis zu 20 % höhere Gehälter als ihre Kolleginnen und Kollegen ohne Spezialisierungen. Daher lohnt es sich, über den Erwerb von zusätzlichen Zertifikaten nachzudenken, um deine Verhandlungsposition zu stärken.
Der richtige Moment: Gehaltsgespräch vorbereiten
In der Praxis lohnt es sich, Gehaltsverhandlungen strategisch zu planen. Spreche das Thema Gehalt nicht gleich im ersten Vorstellungsgespräch an, sondern warte, bis der Arbeitgeber dein Interesse an dir bekundet hat. Bei bestehenden Arbeitsverhältnissen sind Jahresgespräche der ideale Zeitpunkt, um über eine Gehaltserhöhung zu sprechen.
- Zeitpunkt wählen: Achte darauf, das Gespräch in einer ruhigen Phase anzusetzen – nicht in Zeiten von Personalengpässen oder hoher Arbeitsbelastung.
- Argumente sammeln: Halte schriftlich fest, welche Erfolge du erzielt hast. Das kann eine hohe Patientenzufriedenheit sein, die Übernahme von zusätzlichen Aufgaben oder die erfolgreiche Absolvierung einer Weiterbildung.
- Ziel setzen: Definiere im Voraus, welches Gehalt oder welche Zusatzleistungen du mindestens erzielen möchtest. Sei dabei realistisch, aber auch selbstbewusst.
Fazit: Selbstbewusst in die Gehaltsverhandlung gehen
Für Pflegekräfte ist es wichtig, sich ihres Werts auf dem Arbeitsmarkt bewusst zu sein und diesen in Gehaltsverhandlungen entsprechend zu vertreten. Mit einer guten Vorbereitung, realistischen Gehaltsvorstellungen und dem Wissen um die aktuelle Nachfrage in der Pflegebranche hast du alle Karten in der Hand, dein Gehalt erfolgreich zu verhandeln. Nutze Plattformen wie medexcare.de zur Recherche und Vorbereitung und denke daran: Eine gut geführte Gehaltsverhandlung kann dir nicht nur finanzielle Vorteile bringen, sondern auch deine Position im Unternehmen stärken.